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Wie Ben Beekmann Handball und Ausbildung ausbalanciert

19.01.2025

Seit dieser Saison spielt Ben Beekmann auf Linksaußen beim TVE. Informiert man sich im Saisonheft des TV Emsdetten über den Beruf des 22-Jährigen, dann steht dort „Auszubildender“.

Azubi im Beruf Handballprofi? Wir haben bei Ben nachgehakt und bieten mit einem Interview interessante Einblicke in das Berufsleben eines TVE-Spielers. Denn: So oder ähnlich kann man sich die „Lebensumstände" abseits der “Platte” auch bei weiteren Spielern vorstellen.

 

Hallo Ben! Schön, dass du dir Zeit genommen hast. Klär uns auf, was lernst du? Worin bist du Azubi? Und in welchem Unternehmen?

Hallo. Ich mache eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation bei der Werbeagentur CREATEOCEANS in Emsdetten. Zum größten Teil möchte ich lernen, wie Marketing richtig funktioniert, deswegen habe ich auch diese Ausbildung gewählt.

Das heißt, du hast neben dem Handball ein zweites Standbein und andere Interessen?

Ja genau, das ist der Plan, mir neben dem Handball ein zweites Standbein aufzubauen. In meiner Freizeit steht dann Zeit mit meiner Freundin an Stelle 1. Und ansonsten bin ich, wie wahrscheinlich jeder Sportler, sportbegeistert im Allgemeinen.

Wie sieht das stundentechnisch aus? In der Regel besteht eine Arbeitswoche aus knapp 40h.

Das stimmt, ich habe aber das Glück, dass ich meine Ausbildung in Teilzeit machen kann, was bedeutet, dass ich „nur" 30 Stunden Arbeitszeit habe. Das passt dann auch ganz gut mit den Trainingseinheiten. So kann ich zu jeder Einheit hin!

CREATEOCEANS ist Partner des TVE. Bist du durch den TVE auf die Stelle aufmerksam geworden?

Bei den ersten Gesprächen mit dem TVE habe ich verdeutlicht, dass ich mich neben dem Handball auch weiterbilden möchte. Ich habe mich vorher natürlich auch ein bisschen erkundigt, in welche Richtung es denn gehen soll. Bei der Vorstellung meines Plans ist dann der TVE direkt auf CREATEOCEANS gekommen.

Welche Aufgaben übernimmst du als Azubi bei CREATEOCEANS?

Das ist tatsächlich unterschiedlich. Bisher gibt es nicht die eine Aufgabe, die ich immer mache. Meine Ausbildung ist sehr abwechslungsreich, mal arbeite ich mehr im Bereich Social Media, mal übernehme ich organisatorische Planungen oder kümmere mich um unsere eigenen Beiträge für die sozialen Medien.

Kann man Werke in der Halle finden, an denen du bereits mitgearbeitet hast? Auf der LED Leinwand, dem Teamgeist oder im Hallenumlauf?

Der Teamgeist ist zum Beispiel von uns, da konnte ich in diesem Monat bei der Übergabe reinschnuppern und bei uns in der Agentur sehen, wie so eine Erstellung abläuft. Ach, und: Vor und nach dem Spiel läuft unsere Werbung auf der LED Wand, in der ich dabei bin. Dort blättere ich im Trikot durch den Teamgeist als Model ;-)

CREATEOCEANS ist nicht nur dein Arbeitgeber und TVE Partner, sondern auch noch dein persönlicher Spielerpate. Das Unternehmen unterstützt dich mit deiner Leidenschaft, dem Handball, schon sehr, oder?

Auf jeden Fall! Das Team ist handballbegeistert. Jeden Montag wird nach dem Spiel gefragt, wie es für mich war, alle diskutieren, was hätte besser laufen können, etc. ;-). Aber alles sehr nett und mit viel Humor. Und es ist auch ganz gut, wenn das Unternehmen versteht, wie wichtig mir der Sport ist. Das bedeutet mir sehr viel und ich bin dankbar dafür, so unterstützt zu werden.

Macht dir die Arbeit denn auch Spaß? Hast du manchmal Stress?

Spaß auf jeden Fall! Ich fühle mich in der Agentur sehr wohl und gut aufgenommen. Da es so kommunikativ ist, wird auch oft zusammen gelacht und der ein oder andere lustige Spruch ist auch schon gefallen. Zum Thema Stress, den habe ich auf jeden Fall. Meine Tage sind lang. Manchmal zwei Trainingseinheiten am Tag und dazwischen noch zur Arbeit, das ist schon sehr anstrengend.

Wie ist es für dich, die Ausbildung und den Handball unter einen Hut zu bekommen? Erfordert das ein hohes Maß an Zeitmanagement oder bist du da dank CREATEOCEANS flexibel?

Ich habe wirklich das Glück, mit CREATEOCEANS einen Ausbilder zu haben, der mich voll unterstützt. Wenn Training ansteht, kann ich hingehen. Das ist für mich sehr wertvoll, weil ich so jede Einheit mit machen kann und mich auch dort weiter entwickeln kann. Aber natürlich darf auch die Ausbildung nicht darunter leiden. Wir haben beispielsweise einen geteilten Kalender, in den ich meine Arbeitszeit eintrage, sodass meine Kollegen und Kolleginnen wissen, wann ich denn da bin, da die Tage und Zeiten bei mir immer mal wechseln.

War es dir wichtig, eine Berufsausbildung zu absolvieren? Du bist noch jung, entwickelst dich handballerisch immer weiter – auf die reine Profikarriere zu setzen war dir zu riskant?

Ja, genau. Natürlich ist Handball für mich die Priorität, aber ganz drauf verlassen kann ich mich nicht. Ich habe natürlich das Ziel, so weit wie möglich mit dem Handball zu kommen. Aber einen Plan B zu haben ist natürlich genauso wichtig. Deshalb habe ich entschieden, die Ausbildung zu machen.

Wie machst du das mit dem Berufsschulunterricht? Ich hatte damals 2 mal die Woche bis 16:15 Uhr Unterricht. Das würde sich mit euren Trainingszeiten überschneiden. Gibt es in diesem Konzept auch hierfür eine Lösung?

Bisher habe ich nur bis 12:50 Uhr Schule. Dann passt das noch. Dazu kommt auch, dass die Berufsschultage an den Tagen sind, an denen nur nachmittags Training stattfindet. Aber an dieser Stelle kommt mir der TVE entgegen, denn die Schulbesuche sind enorm wichtig für die Ausbildung. Das war von Anfang an klar.

Wäre dein angehender Job ein Beruf, den du auch nach deiner aktiven Karriere noch ausüben möchtest?

Ganz bestimmt. Ich glaube, gerade durch die Abwechslung macht es das ganze sehr attraktiv. Auch, da sich momentan alles digitalisiert wird die Branche ja noch weiterwachsen und größer. Ich finde interessant zu sehen, wie weit es sich noch entwickeln kann.

Das waren eine Menge interessanter Informationen. Schön, dass das so funktioniert. Ich wünsche einen schönen Start in die Berufskarriere und weiterhin viel Erfolg beim TVE!