TVE Ich bin dabei

Hier spielt die Musik

25.10.2018

Er selber kann sich an seinen ersten Besuch eines Spiels des TV Emsdetten so gar nicht mehr recht entsinnen. „Gefühlt 50 Jahre ist es her, dass mich Freunde und Nachbarn zu einem Heimspiel, damals noch in der Spiel- und Sporthalle, mitgenommen haben“, so Mathias Debski. Viele kennen ihn in der Emshalle aufgrund seiner Auswahl verschiedenster TVE-Trikots und –Shirts, mit dem er Spieler-Legenden wie Vladimir Goldin oder Vladimir Shuk seinen Tribut zollt. Einige haben sich bestimmt auch schon mal gefragt: Hat beim TVE je ein Spieler namens Debskison gespielt? „Mein halber Kleiderschrank besteht aus TVE-Klamotten. Vor fünf Jahren hat mir dann meine Familie ein TVE-Trikot mit `Debskison´ unter der Rückennummer 68 geschenkt. Ich bin ein Fan des isländischen Handballs und die `Isis´, die in den letzten zehn Jahren für uns auf der Platte standen, sind allesamt coole Typen.“

Auch auswärts sind die Debski-Trikots in den vergangenen Jahrzehnten in den Handball-Hallen der 1. und 2. Bundesliga zum Tragen gekommen. Die Derbys in Hamm und Nordhorn-Lingen sind jährliche Pflichttermine, auch weite Fahrten nach Berlin, Hamburg, Lübeck, Magdeburg, Hüttenberg, Gummersbach… hat der 50-jährige `Trikotträger´ auf sich genommen, um den TVE in der Fremde zu unterstützen. „Mein absolutes Highlight waren die vier Wochen Relegation in der Saison 2009/10. Ich habe alle vier Spiele gesehen, zweimal in der Halle Berg Fidel in Münster sowie die Auswärtsspiele in Wuppertal und Dormagen. Auch wenn es damals noch nicht mit dem Erstliga-Aufstieg geklappt hat: Das waren vier Wochen Euphorie pur in Handball-Detten!“

Doch in den letzten Monaten hat sich Mathias Debski auf seinem Emshallen-Stammplatz hinten rechts rar gemacht. Das hat aber weniger mit nachlassender Fanleidenschaft zu tun. Mathias Debski ist aufgestiegen vom “Hardcore-Fan“ zum Hallen-DJ. „Gestartet bin ich vor knapp drei Jahren bei den Youngsters, als Schemi dort mal keine Zeit für Musik und Moderation hatte. Als dieser dann im Sommer seinen Job als Hallensprecher bei der Ersten an `DJ Lütti´ übergab, war der Platz am Mischpult vakant. Ich wurde gefragt, habe eine Woche schwer überlegt: Bock hab ich schon, aber dann muss ich ja aus meinem Fanblock raus, in dem ich schon seit ewig und drei Tagen mit meinen Freunden sitze. Anschließend habe ich zu Schemi gesagt: O.K., ich mach´s. Aber ich hätte gerne so einen “Nils-Babin-Vertrag“ mit nur einem Jahr Laufzeit. Denn ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auf meine "Ecke" tatsächlich verzichten kann. Worauf Schemi nur geantwortet hat: Kannste kriegen. Aber wer einmal ja gesagt hat, der kommt hier nicht mehr weg. Ich spreche da aus Erfahrung.“

Max Sander - www.handball-backstage.com