Fußball oder Handball? Vor dieser Entscheidung stand Holger Krimphove in den 70er Jahren in seiner Heimatgemeinde. „Für Jungen gab es damals bei uns im Ort kaum mehr Alternativen. Mein Vater hat mir dann mit sieben Jahren den Weg in die Handballabteilung des TV Ennigerloh geebnet“, blickt unser sportlicher Leiter auf seine Anfänge zurück. Eine gute Entscheidung: Denn schnell wurde sein Talent erkannt, über die gute Jugendarbeit seines Vereins gelang ihm schnell der Sprung in diverse Auswahlmannschaften. Höhepunkt der noch jungen Karriere: Mit 17 wurde der Linkshänder in die Jugend-Nationalmannschaft des Deutschen Handballbundes berufen. „Als B-Jugendlicher hatte ich zuvor schon regelmäßig bei unserer 1. Herrenmannschaft im Verein mittrainiert. Und als A-Jugendlicher mit gerade einmal 18 `Lenzen´ bin ich dann zum TV Emsdetten in die 2. Bundesliga gewechselt.“ Insgesamt elf Jahre bei diversen Vereinen in der 2. Liga folgten, wobei es „damals auch Angebote aus der 1. Bundesliga gab.“ Seine Karriere als Spieler ließ Holger Krimphove 2004 in der Regionalliga bei der HSG Bielefeld ausklingen, ehe ihm in den Folgejahren als Spielertrainer beim Oberligisten TuRa Bergkamen der Einstieg in die Trainerlaufbahn gelang. Über die Ibbenbürener SpVg folgten fünf Jahre beim Drittligisten TV Gladbeck, parallel dazu lief die Ausbildung zum Physiotherapeuten. „In meiner letzten Saison als Trainer in Gladbeck habe ich mich mit einer Praxis in Münster selbstständig gemacht. 2014 zog ich mich deshalb kurzzeitig vom Handball zurück. Aber es `juckte´ schnell wieder zwischen den Fingern. Denn ein Leben ohne Handball ist für mich schwer vorstellbar. Es folgte ein Anruf von Frank Thünemann - wenig später hatte ich den Job des sportlichen Leiters beim TV Emsdetten.“

Die Aufgaben seines (Neben-)Jobs beim TVE sind im Verlauf der vergangenen vier Jahre stetig mehr geworden. Aktuell beschäftigt sich Holger Krimphove mit der Kaderplanung für die kommende Saison. Das schließt etliche Telefongespräche mit Spielern und Beratern ein, um passendes Personal zum TVE zu lotsen. „Daniel Kubeš und ich arbeiten hier sehr eng zusammen. Hat einer von uns beiden eine Idee, binnen Minuten weiß der andere davon. Ein Spieler muss natürlich ein gewisses sportliches Anforderungsprofil erfüllen, daneben muss dieser auch charakterlich zu uns passen. Wir beide haben unsere Netzwerke, um mit potentiellen Neuverpflichtungen Kontakt aufzunehmen. Während ich Kontakte in der 2. und 3. Liga habe, erstreckt sich Daniels Netzwerk über die 1. und 2. Bundesliga bis in den internationalen Handball. Stetig sind wir auf der Suche nach jungen Spielern, denen wir eine gute Entwicklung in der 2. Bundesliga zutrauen. Schön zu sehen, dass mit Sven Wesseling, Yannik Terhaer und Paul Kolk auch Talente aus dem eigenen Verein den Sprung in den Bundesliga-Handball geschafft haben. Das sollte weiteren Talenten aus dem Jugendbereich Ansporn sein, mit viel Fleiß und Energie auch diesen Weg einzuschlagen. Aber natürlich suchen wir auch erfahrene Spieler, die bewiesen haben, dass sie eine Mannschaft in der 2. Liga führen können. Dafür stehen Sören Kress und Marcel Schliedermann.“

Max Sander – Handball Backstage