TVE Ich bin dabei

„TVE bundesweit ein großartiges Aushängeschild“

29.08.2019

Anja Karliczek – Bundesministerin für Bildung und Forschung - im Gespräch

Kurzer Blick zurück auf die vergangene Saison: Der TV Emsdetten hat es sehr spannend gemacht und erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga klar gemacht. Wie haben Sie den Abstiegskampf des TVE erlebt?

Anja Karliczek: „Ja, es war wirklich eine wahnsinnig spannende Saison – bis zum Ende! Ich muss allerdings gestehen, dass ich leider viel weniger in der Halle sein kann, als mir lieb ist. Das ist einfach meinen Verpflichtungen als Bundesministerin geschuldet, da einige Termine am Wochenende zu den Spieltagen stattfinden. Da kann ich dann natürlich nicht live dabei sein, bekomme allerdings nach dem Spiel immer ein Update von meiner Familie, die die Saison des TVE auch immer mitverfolgen. Umso mehr habe ich mich aber gefreut, es am letzten Spieltag noch in die Halle geschafft zu haben. Die Emotionen in der Emshalle sind einfach unfassbar und ich genieße es immer sehr, die Leidenschaft und den Kampf hautnah mitzuerleben.“

Handball ist ihre sportliche Leidenschaft: Was reizt Sie am Handball? Waren Sie früher selbst aktive Handballerin?

Anja Karliczek: „Handball ist so Vieles: Die bereits angesprochene Leidenschaft und der Kampf, aber eben zugleich auch die Athletik, die Strategie und der Teamgeist. Und es ist eine, wie soll ich sagen, dann auf eine Art auch sehr schlichte Sportart, denn man braucht nicht viel dazu: Mitspieler, Ball, Tore, Spielfeld und einen Schiedsrichter – um es mal grob zu fassen. Diese Mischung fasziniert mich. Ich habe auch selbst Handball gespielt, allerdings spät angefangen – erst in der A-Jugend und dann später bei den Damen des HC Ibbenbüren. Das waren tolle Jahre, an die ich gern zurückdenke. Jetzt freue ich mich, dass zwei meiner Kinder ebenso das Handballblut von mir mitbekommen haben.“

Blick auf die neue Saison: Sechs Leistungsträger haben den TV Emsdetten im Sommer verlassen, sieben Neuzugänge wurden geholt. Was erwarten Sie in der neuen Saison?

Anja Karliczek: „Natürlich wünsche ich mir eine erfolgreiche und spannende Saison, gerade weil die Mannschaft so neuformiert ist.“

TVE – das sportliche Aushängeschild des Kreises Steinfurt. Wie wichtig ist der Bundesliga-Handball für das Image unserer Region?

Anja Karliczek: „Generell wünsche ich mir für den Handball mehr Aufmerksamkeit – nicht nur in der Region, sondern auch darüber hinaus! Die Handball-WM vor etwa einem halben Jahr im eigenen Land hat uns doch gezeigt, welch unglaubliche Stimmung in den Hallen entsteht und wie sehr die Sportart Menschen fesseln kann. Für den Kreis Steinfurt und die Stadt Emsdetten sind unsere Handball-Männer in der 2. Bundesliga natürlich ein bundesweit großartiges Aushängeschild, worauf ich sehr stolz bin und das auch gern erzähle.“

Verfolgen Sie – trotz ihrer knappen Zeit als Bundesministerin – die Spiele in der 1. und 2. Bundesliga?

Anja Karliczek: „Zugegeben: In Berlin bleibt kaum Zeit und Raum, um über den Handball zu sprechen. Mit dem Präsidenten der „Berliner Füchse“ habe ich allerdings beispielsweise im Finanzausschuss zusammengearbeitet und so wurde vor und nach den Sitzungen natürlich gern mal das Handball-Wochenende ausgewertet. Überhaupt sind in der Hauptstadt die „Füchse“ sehr präsent und so freue ich mich, immer mal wieder an Werbeplakaten oder ähnlichem vorbeizulaufen und zu sehen, dass der Handball auch im Berliner Sport einen wichtigen Platz hat. Generell ist da natürlich noch Luft nach oben, wenn man die Präsenz bspw. mit der des Fußballs vergleicht. Ich hoffe sehr, dass ich es in der kommenden Saison wieder oft schaffe, den TVE anzufeuern.“

Frau Karliczek, vielen Dank für das ausführliche Interview. Wir freuen uns, Sie auch in der kommenden Saison in der Emshalle begrüßen zu dürfen.