TVE Ich bin dabei

Mehr Handball geht nicht

14.11.2018

Sie sind das Rückgrat unserer Sport-Gesellschaft: Die unzähligen ehrenamtlichen Trainer, Übungsleiter, Betreuer, Vereinsfunktionäre und Schiedsrichter. Ohne sie wäre millionenfach kein Sporttreiben in unserer Republik möglich. Das gilt im Besonderen auch für Reinhard Bertels. Er ist ein Emsdettener Handball-Original, ohne je selbst aktiv den Ball in den Händen gehabt zu haben. Seit fast vierzig Jahren ist der 59-jährige Buchhändler mit Job in Münster nun schon ehrenamtlich für den TVE in unterschiedlichsten Funktionen tätig gewesen oder noch immer aktiv. Aktuell ist er in seinem 26. Jahr als Schiedsrichter in den Hallen des Handballkreises Euregio-Münsterland unterwegs, obendrein Mitglied im Orga-Team des Handball-Jugend-Turniers ‟Emsdettener Wanne″ und seit etlichen Jahren fester Bestandteil des Ordner-Teams, das bei jedem Heimspiel unserer Bundesligamannschaft für den reibungslosen Ablauf auf den Tribünen sorgt. „1979 bin ich durch Freunde, die damals Handball gespielt haben, zum TV Emsdetten gekommen. Damals war ich Anfang 20 - zu spät, um selbst noch aktiv mit dem Handball spielen zu beginnen. Ich bin dann eher zufällig in die Mannschaftsbetreuer-Rolle gerutscht und nach und nach in den Verein reingewachsen. Mein erster Höhepunkt damals: 1981 bin ich mit der damaligen A-Jugend um Conny Kreft und Rainer Dörtelmann zur Abschlussfahrt nach Budapest gefahren. Im Laufe der Jahre hatte ich weitere Funktionen in der Handballabteilung inne: Hallensprecher, Schiedsrichterwart und seit 2001 für sieben Jahre den Job des Abteilungsleiters“, erinnert sich Reinhard Bertels. Und die schönsten Erlebnisse in vier Dekaden TVE-Handball? Reinhard überlegt ein wenig: „Ich habe neben dem Spielfeld viele interessante Menschen kennengerlernt, die ich ohne den Handball nicht getroffen hätte. In bleibender Erinnerung sind bei mir die vielen Erlebnisse `rund um die Wanne-Turniere´ geblieben und den damit verbundenen Einladungen zum Gegenbesuch nach Polen, Ungarn oder die damalige Tschechoslowakei. Dort sind wir teilweise in Handball-Familien privat untergekommen und konnten so in komplett unbekannte Lebenswelten eintauchen. Auch der Aufstieg unserer Ersten und das eine Jahr in der 1. Bundesliga waren insgesamt gesehen ein tolles Erlebnis. So viele Weltklasse-Handballer bei uns in der Ems-Halle, die sich allesamt bei uns auch noch sehr volksnah präsentiert haben.“

Und wie siehst du die Zukunft des TVE? „Die Richtung, die seit dem vergangenen Winter in der Handball-GmbH eingeschlagen wurde, stimmt. Die neuen Geschäftsführer sind lokal verwurzelt, die finanzielle Situation hat sich doch deutlich entschärft. Es sind viele Initiativen gestartet worden, das Ehrenamt wird wieder mehr gepflegt. Das merken wir an der Basis. Sportlich gesehen wird es in dieser Saison definitiv schwer, was die bisherigen Spieltage der Liga zeigen.

Das Engagement für andere scheint bei Reinhard Bertels in der Familie zu liegen. Denn seine Mutter Waltraud ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der von ihr gegründeten Stiftung ‟Hilfe für Ntoma″ in Tansania unterwegs, um dort hilfsbedürftigen Menschen eine Zukunft zu ermöglichen. In dieser Hilfsorganisation [www.helpforntoma.com] ist auch Reinhard Bertels unterstützend aktiv.

Max Sander - www.handball-backstage.com