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Münsterland-Derby: Wiedersehen mit Marten und Merten

19.09.2019

Freitag, 20.09.2019, 19.15 Uhr, WESTPRESS arena Hamm – ASV Hamm-Westfalen vs. TV Emsdetten. Das Münsterland-Derby steht an. Ein Blick auf die Tabelle verrät: Die Gastgeber sind mit 7:1 Punkten Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga gehen somit als Favorit ins Rennen. Im Gegensatz dazu steht beim TVE erst ein doppelter Punktgewinn auf der Habenseite. „Keine Frage, wir sind am Freitag Außenseiter. Kaum jemand erwartet von meiner Mannschaft, dass wir dort etwas holen. Aber ein Derby ist immer etwas Besonderes und mit vielen Emotionen aufgeladen. Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, ist auch in Hamm etwas möglich“, so Trainer Daniel Kubeš, der seinen Spielern nach der mehr als unglücklichen Heimniederlage gegen Ferndorf in dieser Trainingswoche die guten Dinge des vergangenen Wochenende aufgezeigt hat: „Das Ferndorf-Spiel war schon ärgerlich, weil wir gute Chancen hatten, das Spiel zu gewinnen. Doch ich habe trotz der Niederlage viel Positives gesehen und das auch meinen Jungs aufgezeigt. Wir dürfen uns nicht von den aktuellen Resultaten negativ blenden lassen. Wir müssen die Fortschritte sehen, die meine Spieler in den vergangenen drei Monaten gemacht haben. Unsere Abwehrleistung hat sich deutlich verbessert, auch vorne im Angriff erarbeiten wir uns viele gute Chancen, die mir zeigen, dass wir als Mannschaft weiter zusammenwachsen. Einzig die Chancenverwertung ist noch unser Problem.“

Dabei ist morgen gerade vor dem gegnerischen Tor volle Konzentration gefordert, denn der ASV verfügt mit Felix Storbeck und Oliver Krechel über das wohl beste Torhüter-Duo der 2. Liga. Und nicht nur zwischen den Pfosten kann ASV-Trainer Kay Rothenpieler auf jede Menge Erfahrung bauen. Auf jeder Position ist unser Derby-Nachbar doppelt gut besetzt. Das gilt auch für Rechtsaußen, wo mit Marten Franke jetzt auch ein Ex-TVEler zu finden ist. „Bei einem Top-Verein der 2. Liga zu spielen, ist eine neue Herausforderung für mich. Der Druck ist doch größer, jedes Spiel gewinnen zu müssen. Für mich läuft es bis auf die Tatsache, dass ich aktuell am Knöchel verletzt bin, in Hamm bislang super. Aber ich werde morgen auf jeden Fall spielen, die Vorfreude auf das Derby ist riesig“, so der 24-jährige Linkshänder. Und auch für Daniel Kubeš gehört der ASV zu den Liga-Topadressen: „Hamm ist für mich einer der Aufstiegsfavoriten. Sie haben in den vergangenen Jahren sehr gute Spieler geholt, der Kader ist breit aufgestellt. Gerade der Rückraum ist von enormer Qualität, kann vielseitige Angriffsreihen aufbieten und so unsere Abwehr vor unterschiedliche Aufgaben stellen. Mit den Spielmachern Sören Südmeier und Merten Krings kommen zwei sehr bewegliche Akteure auf uns zu, die spiel- und abschlussstark sind. Gerade, wenn die Beiden gemeinsam auf dem Feld stehen.“ Erschwerend kommt hinzu, dass mit Letztgenanntem unser Ex-Spielmacher jetzt auch im roten ASV-Trikot aufläuft, der zudem unser Spielsystem gut kennt und sich und seine Nebenleute dementsprechend darauf vorbereiten kann.

Im Mittelaufbau hat auch der TV Emsdetten seit dieser Saison viel Qualität zu bieten. Mit Marcel Schliedermann und Sören Kress wurden Spielmacher mit viel Spielintelligenz nach Emsdetten geholt, die ebenfalls gemeinsam auf der „Platte“ stehen können. „Marcel hat in Krefeld und gegen Ferndorf im Angriff jeweils ein gutes Spiel gemacht. Aufgrund seiner Beidhändigkeit kann ich ihn auch im rechten Rückraum einsetzen. Zusammen mit Sören können wir unser Spiel sehr variabel gestalten. Welches Potential Sören hat, konnte man in der Vorbereitung sehen. Diese Leistung muss er jetzt auch in der Meisterschaft abliefern. Insgesamt befindet sich unser Rückraum mit den drei Neuzugängen noch im Findungsprozess, bis alle Automatismen greifen.“

Trotz klar verteilter Rollen ist der TV Emsdetten am Freitag nicht ohne Chance. Gerade die Abwehrleistung lässt einen optimistisch Richtung Derby blicken. 93 kassierte Tore in fünf absolvierten Meisterschaftsspielen sind ein überragender Defensivwert. Der ASV als Spitzenreiter hat mit 94 Gegentoren einen ähnlich guten Wert. Das zeigt, wie beherzt und erfolgreich unsere Jungs in der Abwehr zu Werke gehen. Daraus gilt es im Angriff Kapital zu schlagen. Mit verbesserter Chancenauswertung kann es bis in die Schlussphase spannend bleiben. Der Druck des Gewinnen-Müssens liegt auf Seiten der Gastgeber. Hamm ist klarer Favorit, aber nicht unschlagbar, wie der überraschende Punktverlust des ASV in Konstanz beweist. Bis auf Jorn Smits, der mit seiner Knieverletzung weiter zum Zuschauen verurteilt ist, kann der TVE in der WESTPRESS arena seinen kompletten Kader aufbieten.               

Für beide Fan-Lager hat das Derby immer seinen ganz besonderen Reiz, so dass sich wie in den vergangenen Jahren wieder viele TVE-Fans auf den Weg in den Hammer Osten machen werden, um dort ihre Mannschaft zu unterstützen. Allen anderen Fans sei die Live-Übertragung des Spiels durch Sportdeutschland TV im Foyer des Cinetech empfohlen.

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